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07.11.2020

Relationen

(Quelle: SchwarzWeiss, 2. Auflage 2006, Adrian Lecsko, Andreas Schneider)
Das Leben ist eine Sache von ungeheurer Vielfalt. Und solange niemand für sich in Anspruch nimmt die einzige und ultimative Wahrheit zu besitzen, haben verschiedene Ansichten nichts Trennendes an sich. Zwischenfrage: Wer kennt jemanden, der von sich wirklich behaupten kann, sich noch nie geirrt zu haben? Oder wer will von sich behaupten, korrekt beurteilen zu können was richtig oder falsch ist? … wahrscheinlich niemand. Dazu unterliegt die Frage von richtig oder falsch zu fest der subjektiven Wahrnehmung und Perspektive des Betrachters. Oder in Albert Einsteins Gedenken: «Alles ist relativ – sogar die Wahrheit». Gehen wir doch einmal davon aus, dass grundsätzlich in jedem Menschen die Kraft steckt «Gutes» zu bewirken. Was keineswegs als Hirngespinst anzusehen ist – ganz im Gegenteil: Der Wunsch gut zu sein und Gutes zu tun, findet sich eigentlich bei allen. Dabei sehen wir uns gerade hier einer grossen Schwierigkeit ausgesetzt. Jeder Mensch hat seine eigene Vorstellung von gut und schlecht, was eine allgemein gültige Klassifizierung davon gar nicht erst zulässt. Wie auch die Frage nach «richtig» oder «falsch», entzieht sich die Wahrheit meist hinter subjektiven Ansichten. Interessanterweise sind die meisten Menschen davon überzeugt «die Guten» zu sein, während «die Bösen» stets die anderen sind. Diese sehen sich ebenfalls als die Guten, was offensichtlich zum Widerspruch führt. Und so betrachten wir die Welt nur aus unserer eigenen Perspektive heraus. Dabei gehen wir vielleicht sogar so weit zu glauben, unser Standpunkt sei der einzig richtige. Vielleicht wird die eine Meinung noch von anderen mitgetragen, was den Glauben daran noch verhärtet. Doch genügt dies für eine Wahrheit? Sobald wir für uns beanspruchen im Recht zu sein, schaffen wir automatisch Raum für Auseinandersetzungen. Genauer betrachtet, entsteht so eine riesige Kluft zwischen Individualismus und Kollektivität. Vielleicht würde es uns nützen die Tatsache zu akzeptieren, dass die Frage um «richtig oder falsch» nur ein Beispiel dafür ist, die Problematik des Zusammenlebens von Individuen darzustellen. Da prallen unverrückbare Gegensätze derart aufeinander, dass es unmöglich scheint jemals Einigkeit zu finden. So erübrigt sich die Frage, warum diese Welt von vielen Problemen und Konflikten erfüllt ist, obwohl eigentlich alle nur «das Gute» wollen. Allerdings findet sich hier doch ein Punkt, wo eigentlich alle Menschen gleich empfinden: «Gewalt ist nichts angenehmes». Dabei spielt es keine Rolle, ob die Gewalt physischen oder psychischen Ursprungs ist. Wir selber erleben die Gewalt und Heftigkeit unserer eigenen Gefühlsregungen. Zum Beispiel im Ärger, im Hass; der Eifersucht und der Angst wegen; wenn wir zurückgewiesen, diskriminiert oder missachtet werden und auch wenn harte Worte fallen. Beschimpfen, drohen, verspotten, provozieren und auch verbreiten falscher Gerüchte, verursachen Leiden und emotionale Qualen. Tröstlicherweise scheint sich niemand dieser Eigenschaft entziehen zu können. Jeder Mensch tut in seinem Leben anderen Menschen weh. Und in den meisten Fällen steckt sicher auch keine wirkliche Absicht dahinter. Eher ist der Grund dafür dort zu finden, wo sich das individuelle Ego angegriffen fühlt und sich zu verteidigen sucht. Auch wenn durch dies der Schein erweckt werden könnte den Sachverhalt zu legitimieren, darf dieser doch niemals als Rechtfertigung für Tätlichkeiten dienen. Im Prinzip stehen wir also wieder am Anfang. Wenn zwei sich darum streiten, wer in einer Frage nun Recht hat, kann vielleicht nur ein neutraler Dritter die Argumente beider Seiten verstehen und zu vermitteln versuchen. Oder, der einzelne kann sich in die Lage des anderen versetzen und die Bereitschaft erklären, gemeinsam an einer Kompromisslösung zu arbeiten. Ganz nach dem Motto: «Zwei Halbwahrheiten ergeben zusammen mehr, als eine Wahrheit welche nur die Hälfte Wert ist». Einen Konflikt lösen ohne dabei einen Schaden anzurichten, darin liegt die Kunst der Sache. Sicher ist es nicht immer einfach, Verständnis für die anders denkende Seite aufzubringen. Doch es ist möglich, wenn wir uns primär darauf besinnen können, dass wir Wesen von unterschiedlicher Prägung sind. «… ich bin nicht besser, aber auch nicht schlechter als irgendeiner meiner Mitmenschen – ich bin anders.»

Admin - 12:07 @ SchwarzWeiss | Kommentar hinzufügen


SCHWARZWEISS  LIFE FORUM

Was hat das zu bedeuten?


SchwarzWeiss Download-Version

"Der Wunsch nach einer Welt wie sie sein könnte, aber leider so nicht ist, verlangt nach einer gewissenhaften Überprüfung. Die Suche nach Antworten wird dadurch zum eigentlichen Ziel. 

Dabei geht es nicht darum, irgendwelchen Fiktionen nach zu hangen. Viel eher möchten wir uns auf die Fakten konzentrieren, welche sich im «Hier und Jetzt» bewahrheiten können. Also die Spreu vom Weizen trennen, sozusagen.

Mit dem Titel «SCHWARZWEISS» sei darauf hingewiesen, dass sowohl Schatten- wie auch Lichtseiten betrachtet werden. Wer sich einer von beiden entzieht, kann nicht das Gesamte nachvollziehen. Dem Tag geht die Nacht voraus und wer sich von der Dunkelheit nicht aufhalten lässt, kann sich auf leuchtende Momente freuen.

Da wir versuchen den Zustand des Lebens aus einer möglichst neutralen Sicht heraus zu erörtern, sollte der nötige Spielraum für eigene Interpretationen gewährt bleiben.

Ob das, was zum Vorschein gebracht wurde, letztlich auch von Nutzen sein kann? Um dies herauszufinden, möchten wir die Leserschaft herzlich einladen

Die Texte sind bewusst für Fragen und Anregungen ausgerichtet. Ein weitergehender Austausch ist erwünscht und bildet die Grundidee dieser Lektüre. Für diesen gemeinsamen Dialog ist das «LIFE FORUM» entstanden, wo auch persönliche Meinungen (Kommentare) und Anliegen eine Beachtung erhalten.  

Es ist nicht unsere Absicht, jemanden in seiner Meinung zu beeinflussen noch irgendwelche Gefühle zu verletzen. Jede kritische Darstellung geschieht lediglich um darüber nachzudenken und das Gespräch darüber zu fördern.

Die Diskussion, welche hier angestossen wird, hat erst begonnen. Es möchte sich niemand vor den Kopf gestossen fühlen, wenn an so manchem Fundament gerüttelt wird.

Ein Sprichwort sagt:

«Wenn das Gemäuer morsch und das Holz faul ist, nützt die beste und schönste Farbe nichts mehr.»

Deswegen sollten wir ernsthaft prüfen, auf welchen Boden wir unsere Zukunft bauen.

Wenn wir mit Offenheit einen gesunden Meinungsaustausch führen, welcher genügend Raum für jeden lässt; wenn wir gemeinsam Lösungen für unsere Probleme finden und diese dadurch aus der Welt schaffen; wenn wir Wege gestalten die uns soweit beflügeln, dass wir eines Tages zu einander sagen können: «Unser Leben hat sich gelohnt.»; dann bleibt uns nur noch die Hoffnung, dass jeder Einzelne etwas für sich selbst erkennen konnte".